Investieren in die E-Zigarette

Kampagnen, Restriktionen und, nicht zuletzt, ungebrochener Trend zu gesunder Lebensführung, brachte der E-Zigarette respektable Marktanteile. In gleichem Maße gehen der Zigarettenindustrie Kunden verloren und dem Staat Tabaksteuer. Der Druck auf Raucher des Fermentierten steigt trotzdem und einer Statistik aus dem Jahr 2016 zufolge, vom Verband des eZigarettenhandels, verlor die Tabakindustrie alleine in Deutschland zwischen 2012 und 2014, 1,5 Mio. Raucher. Schlechte Aussichten für eine Branche, die es sogar noch dunkler kommen sieht. Da muss ein Tabakfarmer nur an die WHO denken, deren Tabakquote bis 2025 um weitere 30 Prozent sinken soll.

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Die Konzerne haben das Problem nicht etwa verschlafen. Ihre PR-Kampagnen erscheinen zunehmend raffinierter und mitunter konnte gar ein Auskeilen gegen E-Zigaretten konstatiert werden. Unter dem Druck rückläufiger Verbraucherquoten, um Anleger bei Laune zu halten, fischen sie längst in branchennahen und -fernen Gewässern. Warum wir die Tabakbranche erst jetzt in den E-Zigarettenmarkt einsteigen sehen? Bonnie Herzog, die Tabak-Analystin von Wells-Fargo, hat bereits im September 2013 darauf hingewiesen dass, ihrer Meinung nach, der E-Zigaretten-Umsatz von damals 2 Milliarden, auf 10 Milliarden Dollar bis 2017 steigen wird und sie mindestens die Präsenz der großen Drei, Altria, R.J. Reynolds und Lorillard, im E-Zigarettengeschäft erwartet. Jetzt, 2016 steigen sie ein. Die Altria Group, Reynolds American, Imperial Tobacco, British American Tobacco, Lorillard und Japan Tobacco International.

Der Kurzschluss liegt nahe, dass es einer Analystin bedurfte, um Vorstände zu bewegen, aber Fakt ist, dass die elektrische Zigarette zunächst durch schwieriges Terrain dampfen musste, bevor sie ihre heutige Performance an den Tag legen konnte. Als technisches Gerät, kämpften die Hersteller gegen Ressentiments und Kinderkrankheiten. Die Liquids sind, selbst heute noch, nicht frei von jedem Verdacht. Dass der Kunde sie in dem Maße akzeptiert, war nicht selbstverständlich und immer noch wird die Gefahr eines Verbots gewittert. Das wird jedoch, mit stetig steigendender Konsumentenzahl, zunehmend unwahrscheinlicher. Auch ist nicht das Inhalieren an sich gefährlich, sondern einzig der inkorporierte Stoff und für den gibt es hinreichend Freiheitsgrade bei der Wahl verschiedenster Ingredienzien.

Deshalb steigen die Big Player jetzt erst ein. Sie werden die tapferen Newcomer, die durch alle Tiefen einer schwierigen Produktentwicklung gegangen sind, kaum verschonen. Schon entwickeln sie neue Modelle und Liquids, was bei der geballten Finanzkraft auch kein Wunder ist. Sie experimentieren fröhlich mit Akkus, Inhaltsstofen, Modellen und dem Branding. Was das bedeutet, kann man nicht nur im Kaffeesatz lesen. Wenn das Rennen um die Gunst des Kunden richtig los geht, zählen einzig Marktdurchdringung und Kapital.